Dankesrede von Vorstand Stefan Wagner

Ich habe ein Skript mitgebracht, das verhindert womöglich ein Ausufern meiner Rede.
Ach ja, noch etwas: Diese Rede ist nur marginal  KI-unterstützt. Ich werde aber fairerweise einen KI-Satz mit diesem Fähnchen kennzeichnen.
                                   
Sehr geehrte Frau Dürphold,
sehr geehrte Frau Kemmler,
liebe Freunde der Kleinen Bühne und unserer Stadt Landau,
 
nachdem mir Frau Kemmler die Auszeichnung telefonisch mitteilte, informierte ich meine Frau und die Reaktion war klar:
NEIN … DOCH … OH
Dieser Kalauer von Louis de Funès wurde erstmals bei dem Film OSCAR in meinem Geburtsjahr 1967 und seit knapp 10 Jahren auch jährlich bei unseren Theaterstücken eingebaut. Ein kleiner Spaß für Insider, achten Sie künftig darauf, jetzt sind Sie auch Insider.
 
Einige Wegbegleiter wurden in der Laudatio bereits erwähnt. Eigentlich möchte ich keine weiteren hervorheben, denn jeder der kultur- und theaterinteressierten Menschen in unserem Verein hat einen wichtigen Anteil an dem Erfolg. Dennoch will ich zwei unverzichtbare Säulen in der Historie der Kleinen Bühne würdigen. Denn ohne den Macher in den ersten 35 Jahren, Willi Prokop sowie ohne die Nutzung des Theatersaals im Jugendwerk stünden wir alle heute ganz sicher nicht hier. Allerbesten Dank dafür an alle Beteiligten.
 
Die Kleine Bühne Landau möchte Theater mit Herzblut als regionale Kultur etablieren. Ich denke, das ist uns von „I“ wie INGEBORG im Jahr 1980 bis „Z“ wie ZWÖLF GESCHWORENE in diesem Frühjahr gelungen.
 
Im bin sehr dankbar für die im Verein gelebten Eigenschaften wie Konstanz, aber auch Veränderungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und auch Überraschungen, schlichtweg der Umgang miteinander.
 
Für Konstanz stehen einige, umtriebige, seit Jahrzehnten treue Menschen vor, auf und hinter der Bühne ebenso wie auch Rückkehrer aus vergangenen Jahren (oder Jahrzehnten) und Mitwirkende in 2. und 3. Generation. Wir hatten mehrfach Mütter und Väter mit ihren Kindern auf der Bühne.
 
Unsere Veränderungsbereitschaft war gefordert ...
... mit Corona und unserem Gastspiel im Gloria Kulturpalast
... bei der Umstellung auf den digitalen Ticketverkauf über die Rheinpfalz und Reservix
... auch bei der Integration von 144 Spieler/-innen, davon allein 40 in den letzten 10 Jahren.
... oder bei den Inszenierungen unter 14 Regisseuren, darunter so manchem Profi wie Ela Sommer aus Neustadt und Walter Menzlaw von Chawwerusch. Letzterer strich 2009 unsere Souffleuse. Das haben wir bis heute beibehalten.
 
Die Zuverlässigkeit ist ein höchstes Gut beim Theater und insbesondere für uns. Das beginnt bei der Rollenzusage, der Verteilung von Aufgaben, den Proben und natürlich Aufführungen wie auch bei der kompletten Vorbereitung in den verschiedenen Arbeitsgruppen.
 
Und dann ist da noch das Überraschende. Das ist  mein Lieblingspunkt. Unser Kulissenteam überraschte mit Drehbühnen, vorbeifahrenden U-Bahnen, Regen, schäumenden Waschmaschinen und … nein, das sehen Sie erst im Frühjahr 2025.
Unsere Regisseure überraschten mit opulenten Freilichtstücken, rauschenden Räuberfesten und echten Schwertkämpfen minimiert auf 30 qm. Selbst die extra angereiste Robin-Hood-Autorin Monika Wieder war begeistert.
Wir überraschten mit einem Stück in Reimform, einer herzzerreißenden Familiensaga, aber auch zwerchfellstrapazierenden Boulevardkomödien.
Auf der Bühne überraschten wir mit Ukulele bis hin zum Flügel, Gesangs- und Steppeinlagen, aber auch explodierenden Bomben.
 
Und zu guter Letzt sind selbst wir überrascht, jährlich 3000 bis 4000 Einsatzstunden erbracht und insgesamt über 60.000 Zuschauer unterhalten zu haben. Auch und insbesondere dafür herzlichen Dank an alle Ehrenämtler.
 
Dies alles war und ist nur möglich mit ganz viel Liebe zum Theater und jede Menge Herzblut. Gleiches gilt für unser finanzielles Engagement bei der Indienhilfe, deren Vorstand Hubert Borger ich sehr herzlich begrüßen möchte.
 
Aber auch unser regionales Engagement und die Präsenz in Landau ist uns sehr wichtig:
 
So hatten wir Gastspiele im Alten Kaufhaus
und nahmen bei einer Goetheparkplauderei teil.
Wir waren engagiert bei der Landesgartenschau 2015, u.a. mit einer Aufführung bei der Abschlussveranstaltung mit Malu Dreyer.
Wir haben bei der 1. Kulturnacht 2023 teilgenommen
und den Festakt zu 60 Jahren Städtepartnerschaft Hagenau gemeinsam mit unseren französischen Theaterfreunden mitgestaltet.
Und für mich persönlich ein besonderes Highlight war unser kleines Theaterstück beim diesjährigen Neujahrsempfang mit dem Titel FREUNDSCHAFT von Heidi Moor-Blank.
Viele aus unserem Verein haben auch bei sehenswerten Stationentheatern von Chawwerusch mitgewirkt, z.B. beim 100jährigen Festhallen-Jubiläum sowie beim unvergessenen Jüdisch-Landauer Leben im Alten Kaufhaus, der Katharinenkapelle und im Frank-Löbschen Haus.
Seit 2019 verleiht die Kleine Bühne an mehreren Schulen den Theaterpreis für die/den Jahrgangsbesten im Kurs „Darstellendes Spiel“.

Ich kann nicht anders als mich auf die nächsten, engagierten Kleine Bühne Jahre zu freuen, denn 2029 feiern wir bereits unser 50-jähriges Bestehen.
Das klingt nach einer langen Zeit – und ist es auch. (Fähnchen). Wir machen weiter, solange unser Publikum kommt – und solange uns niemand zwingt, eine Oper aufzuführen. (Fähnchen).
 
Vielen Dank für die Auszeichnung, wir alle freuen uns sehr darüber.

Stefan Wagner
Vorstand der Kleinen Bühne Landau e.V. bei der Verleihung am 05.12.2024

Link zur:
Presse-Information der Stadt Landau
 
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